
Bei herrlichem Frühlingswetter führte mich die erste längere Paddeltour des Jahres auf die Schlei bei Kappeln. Nach einer Nacht im Auto am Strand bei Damp mit Sonnenaufgang und Kaffee am Meer ging es weiter zur Bootseinsetzstelle in Kopperby.
Nachdem endlich das Boot aufgebaut und alles verstaut war, ließ ich mich vom Verlauf der Schlei zunächst in Richtung Norden führen, mitten durch die Innenstadt von Kappeln mit Klappbrücke und Heringszaun.

Der Strand am Ellenberger Holz bot eine ideale Gelegenheit zum Anlanden und Sonnenbaden, wobei die hier besonders starke Einengung der Schlei bei Anglern beliebter zu sein scheint als bei (Freizeit-)Kapitänen und Fischen. Ab hier öffnet sich die Schlei weit zum Olpenitzer Noor und die nicht mehr weit entfernte Schleimündung wird sichtbar.
Immer am Nordufer entlang, an Maasholm vorbeipaddelnd, ging es nun erst einmal auf Erkundungsfahrt ins Wormshöfter Noor - hier kam mir eine buchenbewachsene Halbinsel am Gut Buckhagen als idealer Platz für die überfällige Kaffepause gerade recht.

Frisch gestärkt konnte ich mich nun den durch den auffrischenden Westwind langsam stärker werdenden Wellen stellen, am südlichen Schleiufer waren nahe Olpenitz zwei Seeadler in ihrem Horst mit Brutvorbereitungen beschäftigt.
Durch die ungeschützte Lage des offenen Olpenitzer Noors und die stärker werdenden Wellen entschied ich mich für eine Übernachtung im Wald etwas oberhalb der Schlei. Eine hervorragende Stelle, wie sich am nächsten Morgen herausstellen sollte - und wie geschaffen dafür, die letzten Sonnenstrahlen des Tages zu genießen.

Trotz der noch kühlen Nächte ließ es sich mit der passenden Ausrüstung auf Moos und Blättern hervorragend nächtigen, bevor mich ein herrlich klarer Morgen mit einer nebelverhangenen Schlei aus dem Schlafsack lockte.
Die bei absoluter Windstille ruhig daliegende Schlei war bis zur Mündung ein spiegelglatter See, nur die aufs Meer hinausfahrenden Fischerboote konnten diesen Anblick kurz trüben bevor auch schon die Sonne glutrot über Maasholm am Horizont erschien.

Nachdem die Morgenstimmung fotografisch festgehalten war, gab es erst einmal ein ausgiebiges Frühstück, wie schon am Tag zuvor natürlich mit einem frischen Kaffee in der Sonne.
Danach schnell die Ausrüstung ins Boot gepackt, um über die spiegelglatte und schier endlos erscheinende Wasserfläche direkt in Richtung Morgensonne zur Schleimündung zu paddeln.

Auf einer Sandbank war eine Gruppe Kormorane ausgiebig damit beschäftig ihre Flügel zu trocknen während ich Paddelschlag um Paddelschlag dem Leuchtturm immer näher kam um schließlich bis hinaus auf die Ostsee zu fahren.
Durch den nur leichten Wellengang mit sehr langen Wellen ließ es sich hier auch mit meinem eigentlich nicht seefesten Boot wunderbar aushalten um den Blick in das nordwärts gelegene Naturschutzgebiet schweifen zu lassen und sich dabei sanft schaukeln zu lassen.

Unter den erstaunten Blicken eines Seglers, der wohl hier die Nacht verbracht hatte, lief ich nun in den kleinen Hafen direkt an der Schleimündung ein um am flachen Paddlerstrand anzulanden. Ein herrliches kleines Eiland empfing mich - mit Zeltwiese, Gasthaus und durch das nördlich angrenzende Naturschutzgebiet nur übers Wasser zu erreichen.

Nach einem kurzen Spaziergang entlang der Mole zum kleinen Leuchtturm paddelte ich bei nun leicht auffrischendem Rückenwind zurück in Richtung Kappeln. Vorbei an all den schönen Orten die ich am vorigen Tag besucht hatte hieß es nun (vorerst) Abschied von der Schlei nehmen – nach all den Eindrücken wird dies sicher nicht der letzte Besuch bleiben.