Mit dem neuen Seekajak habe ich nun auch die Möglichkeit, maritimere Gewässer mit höherem Wellengang zu erkunden. Bei herrlichem Vorsommerwetter sollte daher die erste längere Tour auf der Elbe stattfinden. Dazu wurde zunächst der Yachthafen von York angesteuert, um Boot und Ausrüstung direkt an der Slipanlage abladen zu können.
Mit der gerade ablaufenden Flut ging es an Grünendeich vorbei – schon nach einer Stunde Fahrt war ich froh in einem komplett geschotteten Boot zu sitzen nachdem ich die Bugwellen eines Richtung Hamburg einlaufenden Containerschiffes sowie diverser Motorboote durchfahren hatte.

Nicht weit flussabwärts landete ich am kleinen Badestrand der Elbinsel Lühesand an – ein bis auf die riesigen Strommasten sehr idyllisches Eiland, bestehend aus einem riesigen familiengeführten Campingplatz. Die einfachen aber gehaltvollen Mahlzeiten in der Inselgaststätte waren genau das Richtige nach einem Paddeltag und mit einem Spaziergang über die Insel ließ ich den Tag ausklingen. Leider hatte ich die am nächsten Morgen ablaufende Flut falsch eingeschätzt und musste mein Boot nach dem Beladen durch den Schlick bis in die Fahrrinne tragen – ein sehr mühsames und schlammiges Unterfangen.

Direkt hinter Lühesand stand die erste Elbquerung an – also einmal links und rechts geschaut und dann in langen kräftigen Paddelschlägen direkt hinüber zum Leuchtturm Julssand. Immer am Elbvorland der Haseldorfer Binnenelbe entlang war wenig später auch schon die nächste Elbinsel erreicht – hier auf Pagensand darf an ausgewählten Strandabschnitten angelandet werden, als Wasserwanderer darf man sogar eine Nacht zelten. Nachdem die neben mir auf einem Ausflugsboot angelandete Reisegruppe wieder abgelegt hatte konnte ich auf einem (Ebbe sei Dank) riesigen Sandstrand in aller Ruhe mein Mittag kochen.

Mit der wieder einlaufenden Flut ging es nun die Elbe hinauf in Richtung Hamburg als plötzlich nicht weit vor mir eine Robbe auftauchte – wer von uns beiden erstaunter war werde ich wohl nie herausfinden. Weiter die Elbe entlang ließ ich bald Yachthafen und Schiffsbegrüßungsanlage von Wedel hinter mir liegen. Am Elbstrand des Falkensteiner Ufers war es Zeit für eine Kaffee- und Eispause, während der man hier einen hervorragenden Blick auf die riesigen hier vorbeifahrenden Schiffe hat.
Nach einer weiteren Elbquerung immer entlang der Elbinsel Neßsand paddelnd, kam ich auf deren Rückseite über einem ruhigen Nebenarm wieder zurück nach York zum Ausgangspunkt meiner Tour. Die Kraft der Gezeiten ausnutzend, konnte ich heute gute 45 km auf der Elbe zurücklegen.